HARTMUT SAUERS zupackendes Klavierspiel und seine dennoch hohe klangliche Sensibilität ließen ihn zum international gefragten Pianisten werden.
So trat er mit Solorecitals, in Kammermusikensembles, sowie als Solist mit Orchestern in vielen Ländern Europas, in Russland, Asien und den Vereinigten Staaten von Amerika auf. Dabei ist sein Ansatz, Musiker zu sein, ein ganzheitlicher. Sein Bestreben richtet sich nicht nur nach guten Interpretationen eines umfangreichen Repertoires vergangener Epochen. Immer wieder ist er gleichwohl auf der Suche nach neuen Klängen und Formen. Im Gegensatz zum Jazz, bei dem die Improvisation ein gängiger Bestandteil ist, wird selbige in der klassischen Musikkultur unserer Zeit, anders als in früheren Jahrhunderten, nur noch selten praktiziert. Diese klassische Improvisation lässt Sauer in viele seiner Projekte einfließen und öffnet damit völlig neue Felder, schlägt Brücken zur Malerei oder experimentiert mit der Verschmelzung von Klassik und Jazz. Auch seine Affinität zur Improvisation an der Orgel findet dabei ihre Entfaltungsräume.
Sauers Pianistik genügt höchsten technischen Ansprüchen und sein klanglich facettenreiches Spiel basiert inzwischen auf einer langjährigen Konzerterfahrung. Erfolgreich nahm er an zahlreichen Wettbewerben teil (schon mit 16 erster Preisträger beim Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“ errang er später auch bei internationalen Wettbewerben Erfolge wie beispielsweise beim „ Anton G. Rubinstein Wettbewerb“ in Dresden oder dem „Johannes Brahms Wettbewerb“ in Österreich). Dem folgten Einladungen zu bedeutenden Musikfestivals wie der „Musikwoche Hitzacker“ oder dem „Dreiklang-Festival“ in Deutschland. Ebenso gastierte er beim „Im Agricoli-Festival“ in Polen, bei der „International Piano Series“ in Charleston – USA, beim „Gimhae International Music Festival“ in Korea oder beim „Piccolo Spoleto Festival“ in South Carolina, wo er 2007 das 3. Klavierkonzert von S. Rachmaninoff am letzten Steinway-Flügel von Vladimir Horowitz mit großem Erfolg interpretierte.
Bereits im jungen Alter erlernte er das Klavierspiel. Die bedeutenden ersten Jahre seiner Ausbildung genoss er zunächst bei Jewgenia Dannenberg und anschließend viele Jahre bei Frau Prof. Marlies Jacob am Sächsischen Landesmusikgymnasium in Dresden.
Die später entscheidenden künstlerischen Einflüsse erhielt Sauer von seinem langjährigen Mentor Prof. Arkadi Zenzipér. Mit ihm absolvierte er sein Studium an der Dresdner Musikhochschule im Doppelstudiengang Klavier/Musikpädagogik, welches er mit zwei Diplomen abschloss. Dem folgten ein Aufbaustudium mit Konzertexamen und danach das Meisterklassenstudium. Schon während seines Studiums setzte er einen entscheidenden Schwerpunkt auf die Klavierimprovisation im 2. Hauptfach bei Prof. Ute Pruggmayer-Philipp.
Nachdem Hartmut Sauer 2006 in die USA übersiedelte, war es der aus Uruguay stammende Pianist Enrique Graf, der ihm neue wertvolle Impulse gab. 2008 erhielt Sauer das „Artist Certificate“ des „College of Charleston“.
Musikhistorisch beschäftigte sich Hartmut Sauer ausgiebig mit Robert Schumann. 2005 erschien von ihm ein umfangreicher Artikel („durch alle Töne tönet“ zu Schumanns C-Dur-Fantasie op. 17) im Band „Robert Schumann 1810-1856“ im Weidler Buchverlag Berlin. Darin untersuchte er insbesondere den Wandel der Gattungen „Fantasie“ und „Sonate“ beim Epochenübergang der Klassik zur Romantik.
Parallel zu seiner künstlerischen Tätigkeit war und ist es stets die Lehre, der er mit gleicher Leidenschaft nachgeht. Zwischen 2006 und 2014 unterrichtete Hartmut Sauer mit Unterbrechungen immer wieder an der Dresdner Hochschule für Musik im Hauptfach Klavier, Improvisation und im Bereich Kammermusik. Außerdem lehrte er am Dresdner Landesgymnasium für Musik und am Dresdner Heinrich-Schütz-Konservatorium. Zwischen 2006 und 2008 war er Dozent an der „Charleston Academy of Music“ in den USA.
2014 erhielt er eine Professur für Klavier an der „Dong-Eui“- University in Busan in Südkorea. Darüber hinaus gibt er Meisterkurse in Deutschland, Ungarn und Südkorea.
„Musik hat immer eine Konsequenz! Und das Weitergeben des „Erlebnis Musik“, ob auf der Bühne vor großem Publikum, oder im ganz kleinen Raum beim Instrumentalunterricht, ist ein und dieselbe Tätigkeit und die eigentliche Bestimmung eines Musikers: dienend etwas vom Geist der Musik in die Welt zu tragen, im festen Vertrauen darauf, dass etwas davon bleibt und verändern wird!“ (Hartmut Sauer)
Referenzen
Freie Presse
„Wie ein Magier übertrug er die Spannung auf sein Publikum, das atemlos lauschend sein Pianissimo vernahm, seine Gesten verfolgte [...] hier bestach der Pianist durch die Präzision seines Anschlages, durch sein differenziertes Spiel. Aber er spielte nicht nur mit den Händen, er spielte auch mit dem Herzen.“
Peter Zacher – Dresdner Neueste Nachrichten
„Sauers Klavierspiel zeugt von Einfühlungsvermögen und großer innerer Reife. Da gibt es weder Effekthascherei noch das Ausweichen in wohlfeile düstere Monumentalitäten. Sauer legt tatsächlich Seele bloß.“
Peter Zacher – Sächsische Zeitung
„Hartmut Sauer bewies eine beachtliche Bewältigung der Großarchitektur der Sonate Nr. 3 f-Moll, die Johannes Brahms 1853 als Zwanzigjähriger schrieb. [...] entwickelte Sauer im langsamen zweiten Satz starke poetische Spannung und in den beiden letzten Sätzen ein großes Maß an disziplinierter Emotion.“
Enrique Graf – Pianist
„Er ist stets professionell, in jedweder Hinsicht; mit einer natürlichen, überzeugenden Musikalität und einer beeindruckenden Beherrschung des Instruments.“
Douglas Ashley, Prof. Dr.
„Sein Solo- und Kammermusikspiel errang unmittelbar begeisternden Beifall und Anerkennung [...] Ferner war er ein sehr geschätzter Lehrer an der Charleston Academy of Music.“
Emily Remington – Pianistin
„[...] seine erstaunliche Technik bewältigt jede Schwierigkeit. Er besitzt eine schöne gesangvolle Tonqualität und verfügt über die Fähigkeit alle Kompositionen mit Präzision und Schönheit zu erhellen. Er ist eine sehr großzügige und bescheidene Persönlichkeit.“
Arkadi Zenzipér – Pianist und Professor
„In sieben Jahren gemeinsamer Arbeit zeigte sich Herr Sauer als empfindsamer und nachdenklicher, bescheidener und doch aufstrebender, disziplinierter und kreativer Musiker. Seine edle und zupackende, reine und virtuose Interpretation [...] fand hohe Anerkennung bei hochrangigen Juroren (u.a. aus Russland). Wichtiger Bestandteil seines Studiums war immer die Betreuung der jungen Studenten. Herr Sauer hat sich hierbei durch seine hohen menschlichen und pädagogischen Qualitäten ausgezeichnet [...]“